Ehemalige Arbeitsgruppe zu Lacans Schrift „Die logische Zeit und die Assertion der antizipierten Gewissheit“ (1945)

Es ist Lacans erste Publikation nach dem Krieg. Ausgehend von dem sog. Gefangenensophisma widmet er sich hier auf seine Weise der Frage der Freiheit/Befreiung und bringt Überlegungen zu einer möglichen Logik des Kollektivs vor. Grundlegend eröffnet der Text mit seiner Unterscheidung des Augen-Blicks, der Zeit zum Begreifen und des Moments des Schließens Lacans Ausführungen zur logischen Zeit. Damit wird ein Faden gelegt, der Lacans Arbeiten fortan durchzieht. Er ist in der Frage der Skansion (Sitzungsdauer, Deutung) gegenwärtig wie auch in Lacans Theorie des (psychoanalytischen) Aktes und nicht zufällig steht die Zeit in seinem letztes Seminar La topologie et le temps im Titel.

Uns interessiert für die gemeinsame Lektüre dieses Textes sowohl die politische wie die logische Seite: sein konkreter historischer Einsatzpunkt als auch wie Lacan hier die Frage nach der Zeit des Unbewussten eröffnet und bahnt.

Der Text liegt in zwei deutschen Übersetzungen vor:

Lacan: Die logische Zeit und die Assertion der antizipierten Gewißheit. Ein neues Sophisma. Übers.: H.-J. Metzger. In: Jacques Lacan, Schriften III, hg. v. N. Haas, H.-J. Metzger, Olten 1980: Walter-Vlg., S. 101-122.

Lacan: Die logische Zeit und die vorweggenommene Gewissheitsbehauptung. Ein neues Sophisma. Übers: Hans-Dieter Gondek. In: Jacques Lacan Schriften I, hg. v. H.-D. Gondek, Wien-Berlin 2016: Turia+Kant, S. 231-251

 

Die Lektüregruppe nahm am 8. Mai 2018 ihre Arbeit auf und tagte mtl. bis März 2019. Sie wurde geleitet von Eva Maria Jobst und Mai Wegener.

 


Ehemalige Arbeitsgruppe zu Fethi Benslama: Psychoanalyse des Islam

In seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Buch Psychoanalyse des Islam (Berlin 2017/ orig.: La Psychanalyse à l’epreuve de l’Islam, Paris 2002) macht sich Fethi Benslama daran, die bislang am wenigsten analysierte, jüngste der drei großen monotheistischen Religionen – den Islam – mit Mitteln der Psychoanalyse zu befragen. Weder Freud noch Lacan haben ihrer Auseinandersetzung mit Judentum und Christentum eine Beschäftigung mit dem Islam zur Seite gestellt. Dieser Mangel ist heute sehr spürbar. Die Arbeit des in Tunis geborenen und in Paris praktizierenden und lehrenden Analytikers steht in Frankreich in einer regen Debatte um Geschichte und Struktur des Islam sowie der Frage des fundamentalismus bzw. der Radikalisierung.

Diese grundlegende Platzierung ist mir Anlass genug – in einer möglichst interdisziplinär zusammengesetzten Gruppe – die Thesen dieses Buches diskutieren zu wollen. Hinzu kommt, dass Benslama sehr konkret am Material arbeitet, was sehr kostbar für die Diskussion ist, in der wir – so stelle ich mir vor – uns auch immer wieder die von ihm zugrundegelegten Texte und politisch- historischen Ereignisse erarbeiten, um die Deutungen, die er gibt, ermessen und befragen zu können.


Die Arbeitsgruppe nahm am 24. April 2018 ihre Arbeit auf und tagte mtl. bis Juli 2019. Sie wurde geleitet von Mai Wegener.

 

 

Ehemalige Arbeitsgruppe zu Lacans Schrift „Die Aggressivität in der Psychoanalyse“ (1948)

Die Lektüregruppe fand 2017 statt und wurde von Eva Maria Jobst und Mai Wegener geleitet. Sie befasste sich mit dem genannten, erst seit 2016 in deutscher Übersetzung vorliegenden Text (Jacques Lacan, Die Aggressivität in der Psychoanalyse, in: Schriften I, Übers.: H.-D. Gondeck, Turia + Kant 2016, S. 118-145).    .

 

 

Ehemalige Arbeitsgruppe zu Lacans Seminar XXIII: LE SINTHOME

Die Lektüregruppe bestand von März 2013 bis Ende 2016 und wurde von Eva Maria Jobst und Mai Wegener geleitet. Textgrundlage waren die verschiedenen Versionen der Seminartranskription und auch eine deutsche Übersetzung. Im Buchhandel erhältlich ist: Jacques Lacan, Le Séminaire, livre XXIII Le sinthome (1975-1976), Transkription: Jacques-Alain Miller, Paris: Seuil 2005.

 

Ehemalige Arbeitsgruppe zu Laurence Bataille: Der Nabel des Traums

Die Lektüregruppe tagte in 2013 und wurde von Birgit Meyer zum Wischen (vormals Pungs) geleitet. Textgrundlage war das posthum erschienene Bändchen von Laurence Bataille mit dem Titel „Der Nabel des Traums“ (dt. Übersetzung durch Norbert Haas bei Quadriga, 1988).


Ehemalige Arbeitsgruppe zu Lacans Seminar XVII: L’ENVERS DE LA PSYCHANANLYSE

Die Lektüregruppe bestand von Januar 2010 bis Februar 2013 und wurde von Eva Maria Jobst und Mai Wegener geleitet. Textgrundlage waren die verschiedenen Versionen der Seminartranskription und auch eine deutsche Übersetzung. Im Buchhandel erhältlich ist: Jacques Lacan. Le Séminaire, livre XVII L’envers de la psychanalyse, Transkription: Jacques-Alain Miller, Paris: Seuil 1991.


Ehemalige Arbeitsguppe zu Lacans Seminar X: L’ANGOISSE

Die Arbeitsgruppe bestand von Januar 2005 bis Anfang 2009 und wurde von Eva Maria Jobst und Mai Wegener geleitet. Textgrundlage waren die verschiedenen Versionen der Seminartranskription und auch eine deutsche Übersetzung. Im Buchhandel erhältlich ist: Jacques Lacan. Le Séminaire, livre X L’angoisse, Transkription: Jacques-Alain Miller, Paris: Seuil 2004.